Die Behandlung eines Fußpilzes

HändewaschenWenn die Erkrankung sich in einem frühen Stadium befindet, kann man rein äußerlich mit Puder, Gel und einer Creme oder Lösung den Fußpilz bekämpfen. Leidet man unter starkem Fußschweiß, wird meist ein Puder gegen Fußpilz die richtige Wahl sein. Auch ein Gel, das nach dem Auftragen sofort trocknet, wird in diesen Fällen gute Ergebnisse zeigen. Wer jedoch besonders trockene Haut hat, die auch im normalen Zustand bereits zu Rissen neigt, sollte lieber Lotionen und Cremes verwenden, die selbst noch einige pflegende Substanzen enthalten. Wichtig: Immer die Hände waschen, damit sich der Pilz nicht auf andere Hautpartien ausbreitet.

Ist die Erkrankung allerdings bereits weiter fortgeschritten und haben sich vielleicht bereits Entzündungen entwickelt, dann wird der Arzt entweder antimykotisch wirksame Tabletten oder ein Breitbandantibiotikum verschreiben.

Medikamente: Antimykotika

Bei nahezu allen Pilzinfektionen werden von den Ärzten Antimykotika eingesetzt. Die darin enthaltenen Wirkstoffe beeinträchtigen das Wachstum der Pilze oder töten sie letzten Endes völlig ab. Wie bereits beschrieben ist im Anfangsstadium die äußerliche Anwendung durchaus ausreichend. Vielfach wird ein Spray empfohlen, um den Hautkontakt der Hände mit den betroffenen Stellen zu vermeiden. Noch besser ist es, immer Einmalhandschuhe zu tragen, denn nur so kann man tatsächlich sichergehen, dass sich keine Pilzfäden an anderen Hautstellen oder unter den Fingernägeln ansiedeln können.

Als Wirkstoff wird bei der Behandlung Bifonazol, Miconazol oder auch Clotrimazol, Terbinafin oder Itraconazol verwendet. Der Wirkstoff Terbinafin kann sowohl als Spray, Creme oder Gel für die äußerliche Anwendung genutzt werden, als auch innerlich in Tablettenform. Da er ein entscheidendes Enzym des Pilzes hemmt, kann dieser keine Zellwände aufbauen und stirbt ab. Itraconazol dagegen ist ausschließlich für die innere Anwendung in Form von Tabletten oder Kapseln geeignet.

Antimykotische Wirkstoffe stören die Zellbildung des Pilzes

SalbeEin wichtiger und wesentlicher Bestandteil der Zellwände aller Pilze ist Ergosterol. Der Wirkstoff Clotrimazol hemmt die Entwicklung des Ergosterols und führt damit zum Tod des Pilzes. Dieser Wirkstoff ist als Lösung, Spray oder als Creme verfügbar. Für die Nachbehandlung von Pilzinfektionen ist Clotrimazol in Form eines Puders gut geeignet.

Ganz ähnlich wie das Clotrimazol arbeitet der Wirkstoff Miconazol, das ebenfalls die Zellmembranbildung der Pilze nachhaltig stört. Die Anwendungsweise ist die gleiche wie bei dem Wirkstoff Clotrimazol. Angenehmer wird von den meisten Betroffenen der Wirkstoff Bifonazol empfunden, der genauso wirkt, sich aber länger in der Haut einlagert. Der eigentliche Vorteil ist jedoch, dass er entzündungshemmend wirkt. Dadurch hört das Jucken und Brennen der betroffenen Stellen rasch auf, was natürlich für den Erkrankten überaus wichtig und angenehm ist.

Breitspektrum – Antimykotikum bei nicht bekannter Pilzart

Sollte die Pilzart noch nicht bekannt sein, wird von den Ärzten meist ein Breitspektrum-Antimykotikum verschrieben. Dieses kann viele verschiedene Pilzarten auf einmal bekämpfen. Gerade wenn die Laboranalyse noch nicht abgeschlossen ist, wird dieses Mittel die erste Wahl sein. Es sollte auf keinen Fall mit der Behandlung gewartet werden, bis die Ergebnisse aus dem Labor vorliegen. Entscheidend für eine rechtzeitige Eindämmung von Fußpilz ist eine schnelle Behandlung, dann kann sich die lästige Erkrankung gar nicht erst noch weiter ausbreiten.

Hausmittel

Ätherische Öle

Zu den erfolgreichen Hausmitteln, die gegen einige Hefepilze und Fadenpilze wirken, gehören zum einen Lavendelöl, das bereits in geringen Konzentrationen den Erreger abtötet. Zum anderen wird sehr häufig Teebaumöl empfohlen, da es ohnehin fungizid wirkt, also ebenfalls den Pilz abtöten kann. Auch andere ätherische Öle gelten als effektive Hausmittel. Dazu zählen unter anderem Myrrhe und Pfefferminze, die beide eine ähnliche Wirkung haben wie das Lavendelöl. Entweder tupft man ganz vorsichtig mit einem Tropfen puren Öls die betroffene Stelle ab oder mischt das Öl mit einem Trägeröl, wie Mandel- oder Olivenöl. Je nachdem welches Trägeröl man verwendet, kann damit die Wirkung sogar noch verstärkt werden. Die ätherischen Öle lassen sich gut in ein Fußbad träufeln, mit dem man dann täglich etwa eine viertel Stunde lang die Füße badet. Damit die Haut nicht austrocknet, sollten wenige Tropfen des Öls mit Butter oder Sahne vermischt werden.

Weitere Hausmittel

Es gibt eine Reihe von Hausmitteln, die gegen Fußpilz wirken, allerdings hilft nicht jedes Mittel bei jedem Patienten. Deshalb hier eine Liste mit Alternativen:

  • Apfelessig: die Füße damit waschen lindert Juckreiz und Entzündungen
  • Knoblauch: die Zehenzwischenräume damit einreiben. Eine ähnliche Wirkung erzielt auch eine aufgeschnittene Zwiebel. Besonders wirksam bei Hefepilzinfektionen.
  • Schwarzer Tee als Fußbad: das enthaltene Tanin wirkt fungizid und lindert den Juckreiz
  • Backpulver bzw. Speisenatron: die betroffenen Stellen werden bestreut. Dadurch wird die Feuchtigkeit der Füße reduziert und der Schutzmantel der Haut gestärkt. Man kann das Backpulver auch in die Schuhe oder Socken streuen um die Füße zu schützen.
  • Molke: ein mit Molke getränkter Wattebausch über Nacht auf die befallene Stelle legen.
  • Salz: Die Füße zwanzig bis dreißig Minuten in einem Sole- oder Salzbad baden. Täglich wiederholen bis der Fußpilz verschwunden ist.

Folgende Kräuter zeigen ebenfalls Erfolge:

  • Salbei: Ein Sud aus dreißig Gramm Salbei und dreißig Gramm Agrimoniawurzel (aus der Apotheke) mit zwei Gläsern Weißwein zwanzig Minuten kochen, abkühlen lassen und die Füße mehrmals eintauchen.
  • Ingwer: Ein Sud aus dreißig Gramm Ingwerwurzel pro Tasse Wasser 20 Minuten kochen. Einen mit dem Sud getränkten Wattebausch auf die befallene Hautstelle legen.
  • Süßholz: Die Süßholzwurzelknolle enthält viele fungizide (pilztötende) Substanzen und kann Fußbädern beigemischt werden.
  • Orangenwurzel: Orangenwurzel hat eine fungizide und Antibiotika ähnliche Wirkung. Als Sud werden fünf bis sieben Teelöffel je Tasse Wasser 20 Minuten gekocht. Ein mit dem Sud getränkter Wattetausch auf die befallene Hautstelle legen. Dies sollte dreimal täglich wiederholt werden.
  • Sonnenhut (Echinacea): hat eine fungizide aber auch stimulierende Wirkung auf das Immunsystem. Als Tinktur werden wenige Tropfen auf die betroffene Hautstelle gegeben.

Eine Fußpilztherapie ist allerdings nur dann erfolgreich und geht umso schneller, wenn folgende Hygienemaßnahmen bereits zu Beginn der Behandlung konsequent durchgeführt werden.

Ein starkes Immunsystem verhindert Rückfälle

Gerade wenn Fußpilz häufiger auftritt, liegt der Verdacht nahe, dass eine Störung des Immunsystems vorliegt. Hier helfen alle Hausmittel, die dieses stärken. Eine vitaminreiche und gesunde Kost unterstützt den Organismus genauso wie Mineralstoffe und Spurenelemente. Ein wichtiger Baustein ist ein gesunder Darm, der mit einer ballaststoffreichen Kost und Gemüse gesund erhalten werden kann. Häufig wird in der Naturheilkunde Eigenurin empfohlen. Dazu betupft man die betroffenen Stellen mit dem am Morgen aufgefangenen Mittelstrahlurin. Wer davor zurückschreckt, kann mit einem Eichenrinden-Absud oder einem Sud aus Zinnkraut eine ähnliche Wirkung erzielen.

 

 

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